Montag, 24. Februar 2014

"New World of Work" - Rechnet sich das? derStandard.at

Interview des Standard mit MICHAEL BARTZ und THOMAS SCHMUTZER

Die "Leinen werden länger", das Arbeitszeitvolumen steigt, und Krankenstände sinken
Eine zunehmende Zahl von Unternehmen setzt auf neue, innovative Arbeitsformen. Dabei ist die Implementierung ebensolcher Arbeitsformen für Firmen oft mühsam. Dies erfordert insbesondere Zeit und erhebliche Investitionen. Warum Unternehmen dennoch auf die neuen Arbeitswelten setzen, liegt daran, dass es sich am Ende rechnet. Das zeigt die langjährige Forschung am "New World of Work"-Forschungszentrum an der IMC FH Krems.

Das Forschungszentrum ist spezialisiert auf sogenannte "New World of Work"-Erfolgsmessungen; hierbei wird über lange Zeiträume gemessen, wie sich die Einführung neuer Arbeitsformen auf Unternehmen in klaren Zahlen, Daten und Fakten auswirkt. Diese Auswirkungen lassen sich bereits nach kurzer Zeit in den Infrastrukturkosten erkennen. Bürokosten können beispielsweise im Bereich von 20 bis 30 Prozent reduziert werden. Dies ergibt sich durch die mögliche Verkleinerung von Büroflächen, wenn mobiles Arbeiten im Unternehmen eingeführt wird. Auch Reisekosten schrumpfen im Bereich von 30 bis 40 Prozent, wenn virtuelle Arbeitsweisen unter Nutzung neuer Kommunikationstechnologien (z. B. Unified Communication, Video-Conferencing) üblich werden. Das ist der unmittelbarste Effekt neuer Arbeitsformen. Noch bedeutsamer ist jedoch der Einfluss neuer Arbeitskonzepte auf die Menschen in Betrieben.

Mitarbeiterzufriedenheit kann steigen

Die Einführung moderner Arbeitskonzepte trägt in den meisten Fällen dazu bei, dass die Mitarbeiterzufriedenheit um zehn bis 20 Prozent steigt; Einsatzbereitschaft und Identifikation mit der Firma nehmen zu. Das erklärt auch, warum sich Arbeitszeiten in "New World of Work" -Unternehmen nicht reduzieren, obwohl die "Leinen länger werden". Stattdessen wächst das Arbeitszeitvolumen tendenziell, um bis zu zehn bis 15 Prozent. Gleichzeitig sinken Krankenstände um 20 bis 30 Prozent. In Summe kann mit einer Produktivitätssteigerung im Bereich von fünf bis 15 Prozent gerechnet werden.

Diese Werte müssen kritisch betrachtet werden, da zum Beispiel die Reduktion von Krankenständen auch mit negativen Verhaltensänderungen zusammenhängen kann. Beispiel "Erkältung": Bei einer bürozentrierten Arbeitsweise führte diese oft zu Krankmeldungen und Nichterscheinen im Büro. In flexibleren Arbeitswelten wird stattdessen oft ohne Krankmeldung einfach von zu Hause aus weitergearbeitet. Vielleicht am ersten Tag etwas weniger. Aber ab Tag zwei versucht man wieder "voll dran zu bleiben", um E-Mail-Stau und Arbeitsrückstand zu vermeiden. Das Beispiel zeigt, dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht einfach in die neuen Arbeitswelten hineingeworfen werden dürfen. Es ist wichtig, eine Organisation schrittweise auf neue innovative Arbeitsformen vorzubereiten und notwendige Kompetenzen für den Umgang mit flexibleren und virtuelleren Arbeitswelten bei Mitarbeitern und Führungskräften aufzubauen.

Erhöhte Arbeitgeberattraktivität

Wenn das gelingt, dann wirkt sich die Einführung neuer Arbeitsformen auch positiv auf die Arbeitgeberattraktivität aus - das sogenannte Employer-Branding. Dies zeigt auch die aktuelle Studie "New World of Communication & Collaboration 2014" von HMP Beratungs GmbH, IMC FH Krems und Report (http://www. hmp-consulting.com/aktuelles).

Mehr als 76 Prozent der Studienteilnehmer halten potenzielle Arbeitgeber für unattraktiv, die keine flexiblen Arbeitsweisen anbieten. Für 40,6 Prozent der Befragten ist Home-Office sogar gleich wichtig wie eine Gehaltserhöhung. Umgekehrt bemerken Unternehmen, die auf neue Arbeitsformen setzen, den Effekt deutlich: Bewerberzahlen steigen deutlich, und die Fluktuation im Mitarbeiterstamm reduziert sich auf Quoten zwischen zwei und fünf Prozent. Das ist eine große Verbesserung gegenüber den üblichen acht bis zwölf Prozent in der Mitarbeiterfluktuation. (Michael Bartz, Thomas Schmutzer, DER STANDARD, 22./23.02.2014)

Montag, 17. Februar 2014

Warum kein Stein auf dem anderen bleibt

Ein Artikel von Michael Bartz und Thomas Schmutzer vom 15.2.2014 in Der Standard:

http://derstandard.at/1389860414444/Warum-kein-Stein-auf-dem-anderen-bleibt

Unsere Arbeitswelten verändern sich derzeit grundlegend. Ein wesentlicher Treiber dahinter sind neue Informationstechnologien, die Kommunikation und Zusammenarbeit auf Distanz so einfach und kostengünstig, wie noch nie, ermöglichen. Dank dieser Technologien breiten sich vor allem zeitlich und räumlich flexible Arbeitsweisen aus. Immer mehr Menschen haben die Möglichkeit, außerhalb des Firmenbüros mobil zu arbeiten, z.B. im Home Office, und sich auch zeitlich selbständiger einzuteilen. Dies allein zieht viele Änderungen nach sich: Die Aufgaben und die Gestaltung von Firmenbüros verändern sich in Folge flexiblerer Arbeitsformen; Führungskonzepte müssen neu überdacht werden. Es bleibt fast kein Stein auf dem anderen. Die Vorteile, die durch neue Arbeitsweisen für die Unternehmen und ihre MitarbeiterInnen erzielt werden, sind jedoch enorm. Deshalb setzt eine zunehmende Zahl von Firmen auf die „New World of Work“. Vorreiter in Österreich sind Technologieunternehmen wie Microsoft, IBM, HP, Fujitsu und Ricoh. Diese Unternehmen und ihre Arbeitsmodelle stoßen auf großes Interesse in der Öffentlichkeit. So wurde vor zwei Jahren die Gestaltung des neuen Microsoft Büros in Wien den Erfordernissen der neuen Arbeitswelten angepasst. Seitdem sind über 9.000 Besucher zu verzeichnen, die sich im Rahmen einer sogenannten Office Tour über das neue Arbeiten in diesem Betrieb informiert haben. Die neuen Arbeitswelten sind jedoch ein industrieübergreifendes Thema. Insbesondere im Bankensektor arbeiten derzeit drei führende österreichische Bankunternehmen an der Einführung neuer Arbeitsformen. Ein Beispiel ist die Bank Austria, die eine schrittweise Weiterentwicklung der internen Arbeitsweisen gestartet hat. Der CEO Willibald Cernko dazu: „Unsere Bank setzt auf neue zeitgerechte Betreuungsmodelle für unsere Kunden unter Nutzung modernster Technologien. Das wird sich auch in den internen Arbeitsweisen widerspiegeln“. Wegweisend ist auch die New World of Work Initiative der AKNÖ. Mit der neuen Zentrale in St. Pölten halten auch Schritt für Schritt neue Arbeitsformen Einzug. AKNÖ-Direktor Mag. Helmut Guth dazu: "Es ist wichtig, die Potentiale neuer Arbeitsweisen und die Bedürfnisse der ArbeitnehmerInnen, diese zu nutzen, in der eigenen Kammerorganisation Schritt für Schritt zu erkunden. Über die eigene Erfahrung in unserer Organisation bauen wir zusätzliche Beratungskompetenzen zum Thema Neue Arbeitswelten auf“. Erfahrungswerte sind wichtig. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass in Österreich ca. 12% der Unternehmen heute auf flexiblere mobile Arbeitsweisen setzen. In Großbritannien sind es bereits 50% der Unternehmen. Es ist anzunehmen, dass auch die Zahl der New World of Work Unternehmen in Österreich weiter wächst. Warum das so ist, erklärt sich über den betriebswirtschaftlichen Nutzen neuer innovativer Arbeitsweisen; diesem Thema widmet sich der nächste Artikel.
Am 25. Februar erscheint das „Buch New World of Work – Warum kein Stein auf dem anderen bleibt“, von Michael Bartz und Thomas Schmutzer im Lindeverlag und Verlag Handelsblatt/Wirtschaftswoche:

http://www.amazon.de/New-World-Work-Erfahrungen

Blog “Neues Arbeiten” von Thomas Schmutzer in Report:
http://www.report.at/blogs/neues-arbeiten/thomas-schmutzer

Samstag, 8. Februar 2014

Standard Karriere

Anlässlich der Bucherscheinung des Titels “New World of Work” startet am 15. Februar 2014 im österreichischen Karrierenstandard eine Artikelserie der Autoren Thomas Schmutzer und Michael Bartz . Insgesamt werden 11 Artikel zu folgenden Schwerpunktthemen wöchentlich erscheinen:

1. Was ist New World of Work
2. Wie rechnet sich New World of Work
3. Was ist MitarbeiterInnen heute wichtig
4. Workstyles in der neuen Welt des Arbeitens
5. Rules of Engagement – Spielregeln der Zusammenarbeit
6. Führung in der neuen Welt des Arbeitens
7. Technik/Werkzeuge in der neuen Welt des Arbeitens
8. Ist Email out?
9. Büros in der neuen Welt der Arbeit
10. New World of Work Transformation – Schritte in die neue Welt des Arbeitens
11. Warum Digital natives anders sind

Freitag, 7. Februar 2014

Google bietet ab heute Video-Conferencing Hardware an

Google bietet nun die Chromebox (das Equivalent zu einem Mac Mini), eine 1080p Camera mit Micro und einer Tastatur um $ 999,- an. Dafür erhält man eine praktische Conferencing-Lösung für KMUs inkl. einem Jahr HD-premium service (danah $ 250,-/Jahr).
Dürfte ein interessanter Einstieg für so manches Unternehmen sein - nachzulesen unter folgedem Link.

Dienstag, 4. Februar 2014

eAward: Vorstellung der New World of Communication Studie

Die HMP Beratung hat dieses Jahr die neue Studie zu den Kommunikations-Bedürfnissen von Unternehmen (extern mit Kunden sowie intern zwischen Mitarbeitern) vorstellen dürfen. Um einen Vorgeschmack auf die kommende Aussendung des Management Summaries zu machen, präsentierte ich 3 Highlights der Studie zu den Themen "Social Collaboration", "New World of Communication" und "Bring Your own Device". Die Aussendung an die Studien-Teilnehmer wird bis Ende dieser Woche erfolgen.

Ich möchte mich nochmals in aller Form im Namen der HMP Beratung für das hohe Interesse seit nunmehr 4 Jahren, als auch für die Feedbacks und Themen-Inputs aller Teilnehmer bedanken.

Mit freundlichen Grüßen,
Hellmuth Leinfellner, Studienleiter


Anbei noch Impressionen des eAwards: