Mittwoch, 5. August 2015

Don’t shoot the messenger – oder vielleicht doch? Teil 2

Starten wir mal mit einem kurzen wrap-up, was wir bereits über Kommunikation und Information wissen.
  1.  Zuviel ist ungesund – ein Overload bringt keine Klarheit sondern macht nur unrund.
  2. Zuwenig ist auch ungesund – für die Karriere nämlich. Wer sich fühlt als wär er „außen vor“, ist es meist auch.
  3. Es werden immer mehr. Gemeint sind Kommunikationstools. Neue lösen bestehende nicht ab sondern kommen lediglich on top dazu. Und wollen benützt werden.
  4.  Ohne Regeln geht es nicht. Auch wenn der Gedanke an Regeln nervt, ohne sie geht es nicht. Warum nicht? Weil sonst die Falle aus Punkt 1 bis 3 zuschnappt.

Quelle: pivotpoint.io

Die Falle schnappt zu


In vielen Unternehmen ist genau das schon passiert. Ein Kommunikations-Super Gau schwappte über die Mitarbeiter,  die all die Informationen im Umlauf einfach nicht mehr managen konnten. Oftmals begannen sich einzelne Mitarbeiter oder auch ganze Fachbereiche nach alternativen Lösungen umzuschauen. Wirklich Sinn macht das allerdings nur, wenn man es unternehmensweit betrachten.

Social Collaboration als DIE Lösung? Ja… und nein


Mit Social Collaboration ist man derzeit wohl am neuesten Stand, was Kommunikation und Informationsübermittlung betrifft. Entscheidet sich ein Unternehmen für ein solches Collab Tool, wird meist ein IT Projekt gestartet an dessen Ende das Tool unternehmensweit ausgerollt wird. Anfänglichem Hype folgt rasche Ernüchterung bis das Tool (gemeinsam mit dem getätigten Investment) in der Versenkung verschwindet.


Was beachtet werden sollte


Ein weiteres Tools (wie effizient, cool oder state-of-the-art es auch sein mag) zur Verfügung zu stellen, führt noch lange nicht dazu, dass Mitarbeiter ihr Verhalten auch verändern. Der Anschaffung sollte auf jeden Fall eine Analyse der aktuellen Kommunikationskultur ebenso wie die Festlegung von Zielen, was konkret verbessert werden soll, vorangehen. Bereits an diesem Punkt wird klar, dass es sich hierbei nicht um ein reines IT Projekt handeln kann – hier muss unternehmensweit vorgegangen und mitgearbeitet werden. Ein Überblick über die bestehende Systemlandschaft ist definitiv von Vorteil. Ein genauer Blick auf die Mitarbeiter kann auch nicht schaden. Wie viele Digital Natives gibt es, wie viele Digital Immigrants , welche anderen Gruppen? Das Collab Tool soll von allen akzeptiert und genutzt werden – was aber nur gelingt, wenn es die Bedürfnisse aller erfüllt. Wie aber sorgt man nun dafür, dass alle mitmachen, dass alle im Boot sind?

Ein guter Zugang ist über den Nutzen für jeden einzelnen möglich. Schulen Sie nicht das Werkzeug, schulen Sie vielmehr, was der Mitarbeiter damit erreichen kann. Schulen Sie anwendungsbezogen, damit der Sinn des Tools erfasst werden kann. Viele Collab Tools ermöglichen sowohl 1:n als auch 1:1 Kommunikation. Stellen Sie also Regeln auf! Oder würden Sie auf Facebook (1:n) genauso kommunizieren wie im Chat (1:1)? Diese Regeln müssen natürlich tunlichst von allen eingehalten werden, auch vom Top-Management. Keiner darf davon ausgenommen sein. Nutzt es der Boss nicht, nutze ich es auch nicht, auch wenn er noch so oft das Gegenteil predigt…



Die Quintessenz ist: Social Collaboration kann tatsächlich positive Veränderung in die Kommunikation eines Unternehmens bringen, aber ohne Spielregeln für alle geht es nicht.  

Vergessen Sie nicht, für jede Aufgabe gibt es das richtige Tool

Ihr Andreas Derler-Klocker

Andreas Derler-Klocker
Senior Consultant HMP


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