HMP Geschäftsführer Thomas Schmutzer als Gastautor in der
IT-Press:
Mag. Thomas Schmutzer |
Auch im heurigen Europäischen Forum Alpbach in den
Wirtschaftsgesprächen wurde die neue Welt des Arbeitens zum Thema. So zum
Beispiel im Arbeitskreis „das neue Arbeiten“ oder im Kamin-gespräch „Die neue
Welt des Arbeitens: Vertrauen?“ in welchem ich gemeinsam mit Gerhard Flenreiss
(Bundesvorsitzender der Personaldienstleister der Wirtschaftskammer Österreich)
und Nikolaus Koller (Ressortleiter Karriere, „Die Presse“) diskutiert habe.
Interessant besonders, dass – trotz der Vielschichtigkeit – dabei immer wieder
über Vertrauen heiß diskutiert und gesprochen wurde.
Wo auch immer das Gespräch seinen Ausgang nahm, es führte
beinahe kein Weg am Vertrauen vorbei. Immer wieder gehen unternehmerseitig
Diskussionen in die Richtung fehlender Kontrollen und allzu flexibler
Arbeitsmethoden und – zeiten. Werden Mitarbeiter tatsächlich ihre Arbeit in
derselben Zeit erledigen als sie es im Office tun? Wird die Produktivität ihr
Niveau halten können?
Wie werden Abstimmungen und Meetings verlaufen, wenn jeder
„arbeitet wann und wie er will“? Mitarbeiterseitig stehen Bedenken auf, ob dies
nicht eine weitere Möglichkeit für Arbeitgeber wäre, Geld für Intrastruktur zu
sparen indem Mitarbeiter ihre Arbeit über ihren privaten Internetanschluß von
zuhause erledigen. Diese und viele weitere Aspekte rund um die Zukunft der
Arbeitswelt werden auch heuer wieder das Thema der HMP-Studie zu Unified
Communication & New World of Work 2013 gemeinsam mit dem Report Verlag und
dem IMC FH Krems sein. Viel wissen wir bereits, viel haben wir schon gelernt.
So zum Beispiel, dass sich oben genannte Bedenken hinsichtlich möglicher
Produktivitätsverluste oder eine weitere Steigerung der Meetings, bereits
zerstreuen lassen.
Michael Bartz, Leiter des „New World of Work“
Forschungszentrums an der IMC FH Krems, begleitet seit über drei Jahre den
Transformationsprozess bei Microsoft Österreich wissenschaftlich. Sein Resumé
im Whitepaper „Das neue Arbeiten Europäisches Forum Alpbach 2012“ zeigt, dass
sich die Zeitbilanz der Mitarbeiter nach der Umstellung auf das „Neue Arbeiten“
bereits nach wenigen Monaten wesentlich
verbesserte: Es hätte nicht überrascht, wenn die für Abstimmungsmeetings
notwendige Zeit wegen des virtuelleren Arbeitsstils nach oben geschnellt wäre.
Stattdessen blieb die Anzahl der Meetingstunden pro Woche konstant. Es kam
nicht zu einer Abstimmungsinflation. Weiters führte bei Microsoft Österreich
das „Umlegen des Schalters“ hin zu konsequentem virtuellen Arbeiten im ersten
Jahr nach der Umstellung zu keinerlei Produktivitätsverlusten. Im Gegenteil
konnte sogar ein weiterer Produktivitätsanstieg von 5% verzeichnet werden.
Selbstverständlich haben all diese genannten Anliegen
definitiv die Berechtigung gehört und beachtet zu werden. Je mehr wir wissen,
je sicherer wir mit diesen Themen sind, desto schneller können wir Fahrt
aufnehmen. Denn ohne Vertrauen in neue Arbeitsmodelle und mehr Flexibilität
wird die Zukunft der Arbeit mit Sicherheit noch etwas warten müssen. Zu viele
neue Tools, Produkte und Themen sind schon an der harten Wirklichkeit der
sogenannten „soft topics“ wie Unternehmenskultur und Vertrauen zerschellt.
Allerdings muss irgendwann auf die Diskussionen auch
konkrete Umsetzung folgen. Müssen – anfangs verständlicherweise vielleicht
kleine – Schritte gegangen werden, um aus diesen zu lernen und wieder weiter zu
wachsen.
Welche ersten Schritte sind hier zu gehen? Im ersten Step
empfehle ich, sich einen Überblick zu machen wie die wichtigsten Kommunikationsprozesse
im Unternehmen und zu Ihren Kunden ablaufen. Auf dieser Basis führt die nächste
Überlegung dahin, wie hoch der Mobilitätsgrad Ihrer Mitarbeiter bereits ist und
in der Folge aus diesen 2 Ergebnissen die Zusammenarbeit verbessert werden
kann.
Bis wir eines Tages sukzessive in die Neue Welt des
Arbeitens hineingewachsen sind und sie bereits zur alltäglichen Gegenwart
geworden ist.
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